Eine neue Studie des Wirtschaftswissenschafters Prof. DDr. Friedrich SCHNEIDER von der Johannes Kepler Universität Linz setzt sich mit der Frage auseinander, ob das österreichische Glücksspielmonopol, das regelmäßig mit dem Spielerschutz bzw. mit den damit einhergehenden gesellschaftlichen Kosten begründet wird, aus wirtschaftlicher Sicht noch gerechtfertigt ist. Prof. Schneider kommt in seiner Studie zum eindeutigen Schluss, dass das Monopol weder marktkonform noch verhältnismäßig ist, da es weder aufgrund eines Marktversagens noch aus dem Spielerschutz heraus begründbar ist.
Die Studie weist weiters darauf hin, dass staatliche Monopole in der heutigen marktwirtschaftlichen Gesellschaftsordnung inzwischen überholt sind. Diese Auffassung der Wirtschaftswissenschaft unterstreicht das Argument der OVWG, dass das österreichische Glücksspielmonopol nicht mehr zeitgemäß ist und eine entsprechende Reformierung des mittlerweile 33 Jahre alten Glücksspielgesetzes dringend notwendig ist.
„Die Errichtung eines staatlichen Monopols setzt in der Logik der Ökonomie ein zu korrigierendes Marktversagen (z.B. hohe Kosten für die Gesellschaft) voraus und daher sollte ein Monopol eine Ultima Ratio sein.“
Die sozialen Kosten der Spielsucht in Österreich, die sich für die Gesellschaft ergeben, liegen aber gemessen an der österreichischen Wirtschaftsleistung im niedrigen Promillebereich und z.B. um ein Vielfaches niedriger als jene des Rauchens oder des Alkoholkonsums: Damit ist kein Marktversagen gegeben, das einen solchen Eingriff seitens des Staats in Form eines Monopols rechtfertigen würde, so die Schlussfolgerung von Prof. Schneider.
Im Rahmen eines Pressegespräches wurde die Studie am 17.5.2022 von Prof. Schneider in Wien präsentiert, ein Video dieser Präsentation ist verfügbar:
Langfassung der Präsentation (25:05 min), Highlights (2:45 min)